Osmoseanlage:
(Siehe auch: Reaktion auf Erfahrungsbericht Osmoseanlage
)
Osmoseanlage KORALLIN CRYSTAL 120 mit 90 - 120 l/Tag:
(Bild 12k)
(Die Hinweise 1 - 6 im Text verzweigen auf das Bild 12k)
Das war dann doch eine ganz schöne Überraschung, als das Paket
mit einer Osmoseanlage ankam!
Als "alter Ionenaustauscher" war es für mich sehr interessant sich
mit den Möglichkeiten und den Unterschieden von Osmoseanlagen und
Ionenaustauschvorrichtungen zu beschäftigen.
Die Osmoseanlage KORALLIN CRYSTAL 120 wird in einem Karton komplett mit Vorfilter -2- (Sedimentfilter), dem eigentlichen Membranfilter -3- , dem Spülventil mit Abwasserschlauch -5- , dem Reinwasser- (Osmosewasser-) Anschluß -4- und -Schlauch und dem Anschluß und Schlauch für die Wasserzufuhr -1- samt Perlatoranschluß (Direkt an fast jeden Wasserhahn anschließbares Schraubstück - Bild 2k). Die Einheit ist auf einer Kunststoffgrundplatte -6- untergebracht, wobei alle Filterteile auch ohne Zerlegung aus den Halterungen genommen werden können. Extra ist noch ein Kohlefilter (bei höherem Chlorgehalt sinnvoll) erhältlich. Die Schläuche und der Perlatoranschluß sind auf dem Bild nicht abgebildet.
Die Kunststoffschläuche sind (bis auf den Perlatoranschluß) mit Schraubquetschverbindungen sehr fest in den Filterkammern verankert (insbesondere auf der Druckseite wichtig) und auch nachziehbar. Die ganze Vorrichtung ist betriebsbereit und die Beschreibung dazu läßt keine Fragen offen und ist sehr verständlich geschrieben (sehr gute Tips für den richtigen Einsatz, unbedingt lesen), man kann danach sofort beginnen Osmosewasser zu erzeugen. Für die Messung des richtigen Osmosewasser- / Abwasserverhältnisses von 1 zu 3 besorgt man sich vielleicht zwei billige Kunststoffmeßbecher (0,5 Liter), wie sie in der Küche Verwendung finden. Die ganze Anlage macht einen recht stabilen und gefälligen Eindruck.
Der erste Test erfolgte in der Küche; dort war die einfachste
Wasseranschlußmöglichkeit. In der Beschreibung steht, daß
sehr kaltes Wasser den Durchfluß auch etwas vermindern kann, also nahm
ich handwarmes Wasser; das sollte meinen ersten Test allerdings gewaltig
verkürzen ! - Spülung laut Beschreibung erstmals 10 Minuten,
dann Einstellung des Osmosewasser- / Abwasserverhältnisses mit dem sehr
leicht und genau justierbarem Spülventil und der Eimer für
Osmosewasser beginnt sich zu füllen. Da das einige Zeit dauern sollte,
richtete ich einstweilen die Meßanalyseverfahren her; bis ein
unverkennbarer Schreckensruf meiner besseren Hälfte mich rasch in die
Küche eilen ließ. - Ich hatte den einzigen Schwachpunkt der
Anlage herausgefunden, den Schlauchanschluß am Perlator bei der
Druckwasserzufuhr (im Bild mit Pfeil markiert).
Dieser hält hauptsächlich durch die Reibung des streng auf das
Anschlußröhrchen aufgezogenen Schlauch. Durch die warme
Wassertemparatur wurde der Schlauch etwas elastischer und - verursachte nach
Loslösung eine kleine Überschwemmung (Siehe auch:
Reaktion auf Testbericht Osmoseanlage auf dieser Seite
)
. Alle anderen Anschlüsse hielten die Temperatur locker aus.
Der nächste Versuch wurde in der Duschkabine (<g>) gestartet, wobei der betreffende Anschluß (Durchmesser 7 Millimeter) mangels vorrätiger derart kleiner Schlauchklemmen, durch ein mit 7 Millimeter gebohrtes und geschlitztes Kunststoffrundmaterial (Bild) mit einer Länge von ca. 12 Millimeter und einem Durchmesser von ca. 22 Millimeter, über das dann bequem eine handelsübliche Schlauchklemme geschraubt werden kann, gesichert (läßt sich mit Bohrmaschine und Handsäge recht leicht bewerkstelligen).
Test:
Ab jetzt verlief alles problemlos, wahrscheinlich hätte auch mit kaltem
Wasser dieser Effekt vermieden werden können.
Laut Beschreibung soll der Mindestdruck 3 Bar betragen; somit wurde die
Wasserleitungsanlage unseres Hauses mit Druckreduzierungsventil auf 3 Bar
eingestellt. Wäre doch interessant bei welchem Druck die 90 bis 120
Liter erzeugt werden! So jetzt kam der zweite Versuch; nochmals
genaue Einstellung des Osmosewasser-/Abwasserverhätnisses auf 1
zu 3 und nach einigen Minuten mit Stoppuhr gemessen wie lange brauchen 0,1
Liter. Es sind 63 Sekunden (ergiebt 137 Liter am Tag
!) Die angegebenen Werte sind also nicht übertrieben, insbesondere
weil bei höherem Druck noch mehr Osmosewasser zu erwarten ist.
Jetzt kam der meßtechnische Teil, die Angaben der Beschreibung geben an, daß bei Ausgangswasser von Gesamthärte 10 das Osmosewasser ein Härte von 0,5 Härtegraden aufweisen.
Leitungswasser:
Gesamthärte ist gleich Karbonathärte = 11 Grad
PH-Wert = 8
Chlorid < 10 mg/Liter (Meßgrenze des Meßverfahrens)
Nitrat ca. 10 mg/Liter
Gleichgewicht (Redoxpotential, Sauerstoff) = über 40 Milliliter Verbrauch
(sehr gut)
Osmosewasser:
Gesamthärte ist gleich Karbonathärte = 0,5 Grad
PH-Wert = 6,3
Chlorid < 10 mg/Liter (Meßgrenze des Meßverfahrens)
Nitrat = ca 2 mg/Liter
CO2 < 2 mg/Liter (Meßgrenze des Meßverfahrens)
Gleichgewicht (Redoxpotential, Sauerstoff) = über 40 Milliliter Verbrauch
(sehr gut)
---die Angaben der Beschreibung sind korrekt---
Zum Vergleich: vollentsalztes Wasser mittels Ionenaustauscherkombination:
Gesamthärte = praktisch 0
PH-Wert = 6
Chlorid, Nitrat,CO2 unter der Messgrenze des Meßverfahrens
Gleichgewicht wie bei Osmose.
Das Osmosewasser reicht in der Qualität also fast an vollentsalztes
Wasser heran, der geringe Salzgehalt ist aquaristisch unbedeutend.
Dieses Wasser kann also problemlosest hergestellt werden und unverändert
zum Nachfüllen von verdunstetem Wasser verwendet werden.
Entsprechend gemischt oder aufgesalzen kann es für die Haltung und
insbesondere auch Zucht aller uns bekannten Fische verwendet werden.
Bestechend ist die ausgesprochen einfache Bedienung und Handhabung der
Osmoseanlage KORALLIN CRYSTAL 120.
Die im Vergleich zu Ionenaustauschern nicht so hohe
Durchflußgeschwindigkeit wird durch die jederzeitige
Einsatzmöglichkeit ohne jede Regeneration und Beseitigung von Laugen-
und Säurenabwasser (bei Ionenaustauschern erforderlich) bei weitem
wettgemacht. Im Gegenteil: das Abwasser der Osmoseanlage kann noch weiter
verwendet werden (Gartenbewässerung etc) Somit ist die Osmoseanlage
auch komplett ohne jede Gefahr anzuwenden.
Für Ionenaustauscher spricht die unbegrenzte Lebensdauer und wenn man
sehr große Mengen Wasser in kurzer Zeit braucht.
Für die Osmoseanlage spricht auch, daß man einmal angeschafft,
praktisch keine Folgekosten mehr hat (keine Chemikalien erforderlich) und
bei richtiger Handhabung eine sehr hohe Lebensdauer erreicht.
Der Test wurde später mit
Wasser aus einem Grundwasserbrunnen nocheinmal
durchgeführt
und brachte überraschend gute Werte des Osmosewassers:
Brunnenwasser:
Gesamthärte = 30 Grad
Karbonathärte = 13 Grad (CO2 = 1 mg/l)
PH-Wert = 7,5
Chlorid = 80 Milligramm pro Liter
Nitrit = Spur
Ammoniak = 0
Phosphat = 0
Nitrat = ca. 80 Milligramm pro Liter
Osmosewasser:
Gesamthärte = Karbonathärte = 0,6 Grad (laut Herstellerangabe 1,5
Grad)
PH-Wert = 6 (CO2 = 1 mg/l)
Chlorid = 5Milligramm pro Liter
Nitrit, Ammoniak und Phosphat = 0
Nitrat = 7 Milligramm pro Liter
Daraus ist zu sehen, daß auch erheblich "schlechteres" Wasser mit hoher Härte, hohem Chloridgehalt und hohem Nitratwert, doch etwas überraschend, die Osmoseanlage KORALLIN CRYSTAL 120 recht wenig beeindruckt und in einem Arbeitsgang diese Salze fast vollständig beseitigt, die Herstellerangaben werden sogar übertroffen
Reaktion auf Erfahrungsbericht Osmoseanlage: (8.11.1996)
Aufgrund des Testberichtes teilte der Hersteller, die Firmenleitung der Firma Korallin mit, daß zukünftig der Schlauchanschluß am Perlator mit einer Schlauchsicherung ausgerüstet wird, sodaß eine Ablösung auch unter ungünstigen Bedingungen nicht mehr zu erwarten ist.
Ich möchte mich hier auch ganz "öffentlich" für die kostenlose Überlassung der Produktmuster und für die äußerst nette und freundschaftliche Betreuung bei der Firmenleitung der Firma Korallin recht herzlich bedanken !
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