Erfahrungen

114/1000 catadioptrisches Newtonteleskop Marke "Kaufhaus" (Quelle)

Das wird eigentlich kein Testbericht, denn das Gerät gibt es gar nicht mehr zu kaufen, sondern ich schreibe hier die Erfahrungen und Beobachtungen nieder, die ich jahrelang mit dem Gerät gemacht habe, da es wahrscheinlich auf viele günstige "Einsteigergeräte" umlegbar ist und vielleicht auch zeigt, daß man ganz schön viel damit anfangen kann.

Um den Preis von etwa 6000 ATS erwarb ich vor etwa 15 Jahren dieses Teleskop - ein stolzer Preis für damalige Verhältnisse. Dafür bekam man ein Spiegelteleskop mit 1000 Millimeter Brennweite und 114 Millimeter Spiegeldurchmesser. Die Baulänge des Tubus wurde durch eine fixe Barlowlinse auf etwa die Hälfte reduziert. An Ausstattung waren da noch ein Holzstativ mit Ablageplatte, 2 Okulare Durchmesser 24.5 Millimeter Brennweite 20 mm und 6 mm, eine Beschreibung, parallaktische Montierung mit Feintrieb mit biegsamen Wellen, Gegengewicht, Mond - und Sonnefilter, Photoadapter.

Nach dem Aufbau im Wohnzimmer war ich wirklich begeistert, ein schönes Teleskop und relativ kompakt und sah "hochtechnisch" aus.

Für mich als Anfänger war monatelang keine Ursache irgend etwas zu ändern - viele Beobachtungen (großteils durch ein doppelglasiges Dachflächenfenster !) folgten. Zusätzlich wurde noch der RA-Nachführmotor (220 Volt Synchronmotor) angeschafft, so wurde das Beobachten wiklich komfortabel. Die ganze Konstruktion war nicht allzu schwingungsanfällig, wenn alle Schrauben fest angezogen waren - nur mit dem 6 Millimeter-Okular wackelte das Bild doch ganz schön, nach dem Scharfstellen.Zum Synchronmotor baute ich  dann noch eine Steuerung, die es erlaubte mit 0 /Stillstand) 50 (Netz) und 100 Hertz (Selbstbauschaltung mit "Reed-Relais" und Trafo), die Nachführung also zu justieren um Nachführungenauigkeiten auszugleichen.

 Besonders der Mond (Bild) und die Planeten Jupiter (Bild), Venus und Saturn (Bild) sowie die größten Sternhaufen wie M45 (Bild) waren zu Beginn meine Lieblingsobjekte. Mit der Zeit wurden auch immer speziellere Objekte gesehen und auch das Photographieren funktionierte mit einer Spiegelrefexkamera recht gut. Heute möchte ich diese Zeit nicht missen, das Gerät war gerade so groß (oder klein), daß ich es sehr bequem komplett transportieren konnte und fast unmittelbar beobachten konnte. Mit einem großen (teureren) Gerät hätte ich wohl nie auf die lange Beobachtungszeit kommen können, weil kein Platz zum Aufstellen war und die Manipulation zu einem geeigneten Beobachtungsplatz wohl viele Beobachtungen verhindert hätten. Daher ist zu Beginn ein kleines Gerät mit dem man oft beobachtet viel mehr wert als ein großes Fernrohr, das man kaum benutzt.

Nachfolgend einige Beobachtungen (alle aus der Großstadt mit entsprechend schlechten Verhältnissen, die tatsächliche Leistung ist daher höher):